TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: Louis_(
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Europa Amerika San_Franzisco Amerikas Michigansee Washington Bundeshauptstadt- Amerikas Petroleum Amerikas Philadelphia Baltimore Boston Missouri Mississippi Chicago Cincinnati Ohio
^ Das Deutsche Reich.
2. Bewässerung. Ihrer ganzen Länge nach wird die Ebene vom
Rheinstrom durchzogen. Beschreibe seinen Lauf nach der Karte von
den Quellen bis Mainz! Nenne seine bedeutendsten Nebenflüsse im Ge-
biet des südwestdeutschen Beckens! Durch den Rhein und seine Neben-
flüfse wird die Tiefebene reich bewässert. Die Ufer des wasserreichen
Stromes sind eingedämmt, um das Ufergelände vor Überschwemmung zu
schützen. Auf dem Strome selbst herrscht namentlich unterhalb Straßburg
reger Schiffsverkehr. Starke hohe Brücken verbinden die beiden Ufer bei
Basel. Straßburg und Mainz.
3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch
Gebirgszüge geschützte Lage hat, so weist sie ein sehr mildes Klima ans,
das mildeste in ganz Deutschland. Die milde Lust und die große Frucht-
barkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten
Landstrich. Außer uuseru bekannten Feldfrüchten gedeihen Wein. Obst,
Tabak, edle Kastanien- und Walnußbäume iu Fülle.
4. Die Bewohner. Die Ebene gehört zu den bevölkertsten Strichen
unseres Vaterlandes. Der Landbau allem vermag die Bewohner indes
nicht zu ernähren. Großindustrie (Baumwollenindustrie im Elsaß)
und Handel sind ebenfalls gar wichtige Nahrungsquellen. Seit der
frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader. Alte Ver-
kehrsstraßen begleiteten den Strom auf beiden Seiten. Hellte treffen wir
auf beiden Stromseiten die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen
Deutschland an. — Die Konfession der Bewohner ist im Reichsland
größtenteils katholisch, in den andern Gebieten der Tiefebene gemischt.
5. Ortskunde, a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe,
Hauptstadt des Großherzogtums, erst am Anfange des 18. Jahrhunderts
gegründet, heute eine blühende Industriestadt. — Heidelberg, alte Univer-
sitätsstadt in reizender Lage am Ausgange des Neckarthales. Großartige
Schloßruinen. — Mannheim, am Einfluß des Neckars in den Rhein
gelegen; größter Rheinhafen Süddeutschlands. — Baden-Baden, berühmtes
Weltbad in schöner Lage. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher
Lage am Ausgange eines Schwarzwaldthales.
b) Im Reichs lande: Strasburg, Hauptstadt des Reichslandes,
in fruchtbarer Gegend an der Iii gelegen. Sitz des kaiserlichen Statthalters,
starke Reichsfestung. Deutsche Reichshochschule (Kaifer-Wilhelms-Univerfität).
Weltberühmt ist das herrliche Münster. — Die Stadt ist der Haupthandelsplatz
der linken Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger Verkehrslinien
(Eisenbahnen und Kanäle). — Mülhausen, Mittelpunkt des elsässischen
Jndustriebezirks; hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands.
c) In der bayrischen Rheinpsalz: Speyer^ alte Stadt am
linken Rheinufer; im Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs:
herrlicher Dom mit vielen Kaifer-Gräbern.
ck) Im Groß Herzog tum Hessen: Darmstadt, Haupt- und Resi-
denzstadt am Nordende der schönen Bergstraße, welche sich von hier nach
Heidelberg hinzieht. — Worms, alte, sagen reiche Stadt am linken Rheinuser.
Im Mittelalter hatte sie die dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage
wurden in ihren Mauern abgehalten. — Mainz, größte Stadt des Groß-
herzogtums in wichtiger Läge an der Mündung des Mains in den
Rhein: starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien, blühende Handels?
ftabt. — Bingen, Wein-Städtchen am Rheinknie.
e) Im Preußischen Gebiet: Frankfurt a. M, große Handels-
stadt in der Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der oberrheinischen Tles-
ebene. Ihre Blüte verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern
Main im Mittelpunkt des deutsch-rheinischen Gebietes- Sie ist mcht nur
der Mittelpunkt der gesammteii rheinischen Verkehrsstraßen, sondern auch
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Mitteleuropa. 71
größte Seestadt Frankreichs, die den Verkehr mit allen Mittelmeergestaden
beherrscht (376 Tsd. E-) Anssnhrort für die Provence (Provencer Ol). -
Tonl o n (tulöng), großer Kriegshafen am Mittelmeer. ^ Nizza, Kurort
für Brustkranke. — Unter Frankreichs Schutzherrschaft steht das kleine Fürsten-
tum Monaco mit gleichnamiger Hauptstadt. „Spielhölle Europas".
6) Zu Frankreich gehört die Insel C o r s i c a im Mittelmeer. Ge-
burtslaud Napoleons I.
6. Die Niederlande, Belgien und Luxemburg.
Diese kleinen Staaten breiten sich im wesentlichen um das Delta aus,
mit welchem Rhein und Schelde die Nordsee erreichen. Den 8. nimmt
die waldige Berglaudschast der Ardeunen ein.
I. Königreich der Niederlande (Holland, 33 000 qkm, 4,5 Mill. E.)
Es erstreckt sich vom Dollart quer über das Mündungsgebiet von Rhein,
Maas und Schelde als eiu ebenes, niedriges Tiesland, das zum Teil
niedriger liegt, als der Spiegel der Nordsee »ud durch riesige Deich bauten
vor der Gewalt des Meeres geschützt werden muß. Dieses arbeitet mit
starkem Wogendrang an der Zerstörung der Küste, dringt in tiefen Meer-
busen, von denen der größte die Z u i d e r- (S e u d e r- d. h. S ii d -) See
ist, ins Land, buchtet die Deltamündungen der Flüsse schlanch- und trichter-
förmig aus und gestaltet das ganze Küstenland zu einem Jnselgebiete. —
Das Laud ist das wasserreich st e Gebiet Europas, von
zahlreichen Flußarmen und Kanülen durchzogen. Die wichtigsten Rhein-
arme heißen Waal und Leck. — Mit Ausnahme der östlichen Moor--
gebiete an der Grenze von Ostfriesland ist Holland sehr fruchtbar. Eine
Eigentümlichkeit holländischer Landschaften bilden die zahlreichen Wind-
mühten, welche für die Entwässerung des Bodens und auch für die In-
dnstrie von großer Bedeutung sind. — Das Klima ist ein sehr senchtes,
gemäßigtes Seeklima.
Die B e w o h n e r sind n i e d e r d e u t s ch e r A b st a in in u n g und
größtenteils evangelischer Konfession. Der unablässige Kampf mit
dem Meere verleiht ihnen Kraft und Ausdauer, ermahnt sie zur Vorsicht
und Arbeitsamkeit. Das trübe, senchte Klima erklärt ihre scharf ans-
geprägte Neigung zur Reinlichkeit. — Die Lage ihres Landes begünstigt
einen blühenden Handel, der die wichtigste Nahruugsquelle der Be-
völkerung ist und zur Erwerbung umfangreicher überseeischer Besitzungen
gesührt hat. Außerdem sind Laudwirts cha-ft (Viehzucht, Gartenbau)
und Seefischerei (Heringsfang) bedeutende Nahrungszweige. Weniger
entwickelt ist die Industrie. Die wichtigsten Zweige derselben sind
Schiffbau, Zuckerraffinerie, Tabak- und Papierfabrikation.
Amsterdam (400 Tsd- E-), Hst. des Reiches an der Ainstet, durch
den N o r d s e e k a n a l mit dem Meere verbunden, große Handels- und
Fabrikstadt (Diamantschleiserei).— Ha a rle m, w. von Amsterdam, Haupt-
ort des niederländischen Gartenbaues. — H a a g, Residenz. — R o t t e r -
dam, erster Seehandelsplatz des Königreichs-
Ii. Königreich Belgien (29000 qkm, 6 Mill. E.). Das Land
ist im N. und W. fruchtbares Tiefland, welches wahrhaft musterhaft
angebaut ist. Der S. und 8.-0. ist von dem Gebirgs- und Hügellande
der A r d e n n e n erfüllt, welches zwar in seinen höheren Teilen rauh
und wenig fruchtbar ist, im Juuern aber reiche Kohlen- und Mineral-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons_I. Maas
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Frankreichs Nizza Frankreichs Monaco Frankreich Napoleons Niederlande Belgien Luxemburg Rhein Holland Rhein Nordsee Europas Ostfriesland Holland Amsterdam Amsterdam Belgien
Südeuropa. ' <
In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die N e n g r i e ch e n
(2lk Mill.). Nachkommen der alten I l l y r i e r sind die kriegerischen
A l b a n e s e n (über 1 Mill.). Die osmanischen Türken (2 Mill.),
ein mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des
Türkenreiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil
der Albanesen, sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind
M 0 ha m m e d a n e r. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegen-
der Mehrzahl der griechisch-katholischen Kirche au. — Trotz des
fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas ist die Landwirthschast
sehr vernachlässigt. Von Bedeutung für die Aussuhr ist der Weinbau
und die Olivenkultur iu Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathal,
der Anbau von vorzüglichem Tabak und der Getreidebau iu Bulgarieu.
Den Binnen h a n d el fördern die neuen Bahnstrecken zwischen Belgrad-
Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der
Türkei darnieder, während Griechenland darin große Fortschritte zeigt.
Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte
Baudenkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur-
Im Mittelalter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des oftrömischen Reichs,
dem Ansturm der Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den
folgenden Jahrhunderten tief nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz
Ungarn, ^Rumänien und die Länder n. vom Schwarzen Meer unterwarfen.
Im 17- Jahrhundert bereits begannen die Verluste, welche sich bis iu die
neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem einstmaligen großen
Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist.
3. Einteilung und Ortskunde.
I- Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Mill. E.)
a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstan-
tin opel (874 Tsd. E-), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen,
mit einem vortrefflichen Hafen, dem „goldenen Horn", einer schmalen, tief
ins Land einschneidenden Meeresbucht, Hst. des Türkeureichs, wichtiger
Handelsplatz an der Eingangspforte des Morgenlandes (s. Bild 14). —
A d r i a n 0 p e l, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach Belgrad. —
Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike
der Berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u.
a. Kreta zur Türkei.
b) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen:
Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrs-
straße von Belgrad nach Konstantinopel.
Ostrnmelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung,
hat sich mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza
in fruchtbarer Ebene.
Bosnien und die Herzegowina, von Osterreich besetzt und ver-
waltet.
H. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2 Mill. E.)
Athen (105 Tsd. (g.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern
altgriechycher Kunst. Auf. hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. —
Korinth, aus gleichnamiger Landenge, deren Durchstechung den Handel
der L?tadt beleben wird. Vor dem Eingang in den korinthischen Busen die
Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört auch Jthaka.
Hl Königreich Serbien. (49000 qkm, 2 Mill. E-)
Belgrad (weiße Burg), Hst. und Festung an der Donau.
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
10 Die Umgebung des Heimatsortes.
Die ländlichen Wohnhäuser sind in der Regel kleiner als die in einer
Stadt und bestehen nur aus einem oder zwei Stockwerken. Auch siud sie
gesondert gelegen und vielfach mit Gartenanlagen umgeben. Einzelgelegene
Landhäuser mit Landwirtschaftsbetrieb nennt man Gehöfte- Ein Bauern-
gehöft besteht aus dem Wohnhause mit Garten, der Hofanlage und den
nötigen Wirtschaftsgebäuden, als Scheune, Stall und Schuppen. Ein
Landgut hat bereits einen umfangreicheren Wirtschaftsbetrieo. Außer
dem wohnlichen Guts- und Herrenhause mit schönem, großem Garten, der
geräumigen Hofanlage und den zahlreichen Wirtschaftsgebäuden finden wir
hier noch Wohnhäuser für Aufsichtsbeamte und Arbeiter. Auch führt das
Gut in der Regel einen selbständigen Namen. Nicht selten gehören auch noch
unweit abgelegene Vorwerke dazu, welche aus Wirtschaftsgebäuden und
Arbeiterwohnuugeu bestehen und vom Hauptgute aus bewirtschaftet werden.
Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerngehöften, kleineren Hausgrundstücken
und Arbeiterhäusern. Befindet sich in demselben eine Kirche, so nennt man
es Kirchdorf; wird darin allwöchentlich oder alljährlich zu bestimmten
Zeiten Marktag abgehalten, so nennt man es Marktflecken- Die Grenzen
der einzelnen Feldmarken sind durch Grenzsteine und Feldraine gekenn-
zeichnet. —
3. Verkehrsstraßen. Welche Bahnlinien und Chausseen führen von
deinem Heimatsorte aus? Verfolge die Richtuug derselben ans dem Karten-
bilde! Beschreibe den Reiseweg vom Heimatsorte nach diesem oder jenem
benachbarten Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Land-
weg mit einander verbunden sind! Wanderungen aus der Karte!— Ent-
fernungen. — Veranschaulichung von 1 qkm.
Die verschiedenen Verkehrswege dienen dazu, Handel und Verkehr zu
fördern. In dieser Hinsicht sind bei onders die Kunststraßen auf dem Laude,
Eisenbahnen und Chansfeeen und die Wasserstraßen, Flüsse und
Kanäle, von großer Wichtigkeit. Die Landwege dienen in erster Linie
dem örtlichen Verkehr zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der
Regel sind die beiden Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baum-
reihen bepflanzt. Seitabwärts nach den Feldern führen mitunter schmale
Feldwege und Fußstege. Zu letzteren gehören auch die sogenannten
„Richtstege", welche für Fußgänger aus dem kürzesten Wege von Dorf zu
Dorf führen. Die Waldwege dienen forstwirtschaftlichen Zwecken.
3. Kimmelskundtiches.
*1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Die Sonne geht zwar
alle Morgen im 0. auf und im W. unter; aber sie geht nicht immer an
derselben Stelle des Osthimmels aus. Der Puukt am Osthimmel, wo die
Sonne am 21. März aufgeht, wird Ostpunkt genannt, und der Punkt,
wo sie au diesem Tage untergeht, heißt Westpunkt. Beide liegen ein-
ander gegenüber. Da die Sonne am 21. März morgens 6 Uhr auf- und
abends 6 Uhr untergeht, scheint sie 12 Stunden, und die Nacht dauert
auch 12 Stunden. Tag und Nacht sind gleich. Wir haben also am
21. März Frühlings - Tag- und Nachtgleiche.
Einige Zeit nach dem 21. März kann man bemerken, daß nun die
Sonne immer nördlicher vom Ost puukt aufgeht und auch
nördlicher vom Westpunkt untergeht. Diese Entfernung des
Sonnenaufgangspunktes vom Ostpunkte heißt Morgenweite. Die Ent-
fernnng des Sonnenuntergangspunktes vom Westpunkte heißt Abend-
*) Die mit *) bezeichneten Stoffe können auch sürs nächste (4.) Schul-
jähr bleibeu.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Iii. Das Deutsche Reich.
(540000 qkm, 50 Mill. , 92 auf 1 qkm.)
Überblick.
1. csrtflt', Grenzen und Größenverhättnisse.
Das Deutsche Reich breitet sich zwischen dem Alpengebirge im S.
und den Küsten der Nordsee und der Ostsee im N. aus. Es wird in der
Nähe von Frankfurt a. M. vom 50" n. Br. und w. von Berlin vom
13° V. Gr. durchschnitten. Im N. grenzt es an die beiden genannten
Meere und Dänemark, im 0. an Rußland, im 8. an Österreich und die
Schweiz, im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Die
Meere bilden int N., die Gebirge im 8. natürliche Grenzen,
während der 0. und größtenteils auch der W. offene Grenzen aus-
weisen, die mehr als die erstgenannten durch Reihen starker Festungen ge-
schützt werden nmßteu.
Hinsichtlich seiner Lage nimmt das deutsche Land unter den Ländern
Europas eine ähnliche zentrale Stellung ein, wie Europa unter den Erd-
teilen. Es vermittelt „die Verbindung zwischen dem slavischen O. und dem
romanischen W., zwischen dem romanischen 8. und dem germanischen N."
Seit altersher steht es daher mit den meisten Ländern Europas auf die
mannigfaltigste Art iit Wechselwirkimg, deren Folgen zu allen Zeiten in der
Geschichte und Kultur des deutschen Volks hervorgetreten sind.
Der Bodeufläche nach ist das Deutsche Reich der 3., der Bevölke-
rungszahl nach der 2. Staat Europas. Merke die oben angegebenen
Zahlenverhältnisse und vergleiche sie mit den entsprechenden deines Heimat-
landes!
2. Ijodengestattunq und Gewässer.
1. Der ßobcmjeltnltuiii} nach erscheint Deutschland als nördliche
Ab d a ch u n g de r A l p e n. Trotz ihrer Einheitlichkeit im allgemeinen
zeigt die Höhengliederung doch eine außerordentliche Mannigfaltigkeit im
besonderen. In den zahlreichen natürlichen Einzellandschaften sind alle
Bodenformen, vom Hochgebirge bis zum Tieflande, vertreten. Im N. des
Reichsgebiets waltet das Tiefland vor, während der 8. vorherrschend
Gebirgs- und Hochland aufweist.
Tie Mannigfaltigkeit des deutscheu Bodeuausbaus begünstigte die Er-
lialtuug und Souderfortentwickelung der deutschen Einzelstämme und die
Bildung zahlreicher deutscher Staaten. Hauptsächlich gehören die vielen
Kleinstaaten dem Gebiet der Mittelgebirge an. Das Gegenstück dazu bildeu
der große preußische Staat, der sich vorwiegend in dem deutschen Tieslaude
entwickelt hat, und Bayern, das sich vorwiegend im Gebiet der ober-
deutsche» >vochebeue ausbreitet.
Ter Sprachgebrauch unterscheidet S ü d d e u t s ch l n u d und Nord-
deutschin n d. Die Grenze zwischen beiden ist etwa die Mainlinie.
9*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Ijodengestattunq
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Ostsee Frankfurt_a._M. Berlin Schweiz Frankreich Luxemburg Belgien Holland Europas Europa slavischen_O. Europas Europas Deutschland Bayern
Physische Erdkunde. 17
seine Wassermengen bis nach Spitzbergen und Westgrönland führt, und
im großen Ozean der Knro Schlo (schwarzer Strom), welcher die Küste
von Japan bespült. Die kalten Meeresströmungen führen kaltes, grün-
liches Wasser, oft auch Eiswasser aus den Polargegenden nach den
Niedern Breiten. Aus dem n. Eismeer kommt die arktische, aus dem
s. die antarktische Strömung.
Die Ursachen der Meeresströmungen erbtickt man in den regelmäßigen
Winden (Passate und Monsune), der ungleichen Erwärmung und dem un-
gleichen Salzgehalt des Wassers und endlich in der Rotation der Erde. —
Die Meeresströmungen haben großen Einfluß aus die Gestaltung des Klima s
(vergl. England und Labrador, welche unter gleicher Breite liegen)!, für
den Verkehr und Fischfang (Neufundland), sowie für die Verbreitung
von Organismen.
5. Vag organische Leben im Meere. Die Tierwelt des Meeres
ist sehr reich und mannigfaltig. Nicht nur Fische, sondern Tiere aller
Klassen kommen darin vor. Auch hat das Tierleben keine Tiefgrenze,
sondern zeigt sich in allen Meerestiefen. Zähle Seetiere auf! — Die
Pfanzenwelt des Meeres besteht mit wenigen Ausnahmen aus Tangen.
6. öedeulnng des Meeres. Das Meer ist die Quelle der
Feuchtigkeit, die, aus ihm aufsteigend, sich über die Länder als Nieder-
schlag verbreitet. Durch Niederschläge und Seewinde beeinflußt das Meer
das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich. — Auf die Ge-
staltung des Festlandes wirkt es teils durch Zerstörung und Unter-
Waschung der Küstenlinien (holländische und niederdeutsche, westenglische
und westfranzösische Küste), teils ausbauend, wie an Dünenküsten. — End-
lich ist das Meer die große Handelsstraße zwischen den entlegensten Erd-
teilen, der Hauptträger des Welthandels und Weltverkehrs, und
dadurch zugleich von großer Bedeutung für Hebung und Verbreitung von
Bildung und Gesittung.
B. Besondere Meereskunde.
(Über Größenverhältnisse und Meerestiefen vergl. S. 15!)
1. Der atlantische O)ean hat die Gestalt eines großen nord-süd-
lichen Thales mit (in großen Zügen) gleichlaufenden Usern. Seine viel-
verzweigten Gewässer bespülen 4 Erdteile. Es ist der Ozean der
Mittelmeere, deren er vier ausweist: die Ostsee, das Mittelmeer,
das amerikanische Mittelmeer und die Hudson- (höds'n) Bai, welche
bereits arktischen Charakter zeigt. Die Nordsee ist ein großes Randmeer.
Der Atlantische Ozean ist das wichtigste Handelsm eer der
Gegenwart. Er weist das dichteste Netz von regelmäßigen Dampfer-
linien auf. Von der Küste des n.-w. Europas, wo dicht aneinander gedrängt
die bedeutendsten Seehandelsplätze der Engländer, Franzosen, Deutschen
und Niederländer liegen, gehen die Dampferlinien wie Strahlenbündel
von einem Brennpunkte, der Nordsee und dem Kanal, aus und streben
fast alle nach den Küsten der neuen Welt. Über 300 Dampfer stellen im
n. Teile des atlantischen Meeres den täglichen Verkehr zwischen West-
europa und den nordamerikanischen Küstenplätzen her, und 30 Dampfer-
gesellschasten mit etwa 1000 Dampfern sind an dem transatlantischen
Dampserverkehr beteiligt.
Ite Hstsee oder das baltische Meer (415000 qkin) ist ein schars
ausgeprägtes Binnenmeer. Welche Länder umschließen es ? Welche Meeres-
flraßen verbinden es mit der Nordsee? Es hat eine unbedeutende Tiefe,
^romnau, Schulgeographie Ii., (H. Schroedels Verlag in Halle)- 2
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Schroedels
Extrahierte Ortsnamen: Spitzbergen Westgrönland Japan Niedern_Breiten England Neufundland Ostsee Atlantische_Ozean Europas Nordsee West-
europa Nordsee
88 Europa.
welches sich in Gestalt eines riesigen Füllhornes vom Mittelmeer bis
zur mittleren Donau hinzieht. Im Montblanc (4800 m) weisen die
Alpen die höchste Erhebung des Erdteils auf. Durch ihren
Reichtum an Gletschern und Schueefelderu sind siedaswasserreiche
Quellgebiet der wichtigsten Ströme Mitteleuropas
— Von den Mittelgebirgen, welche trabantenartig die Alpen um-
stehen, gehören der Apennin und w. die Bergzüge der Balkanhalbinsel zu
Südeuropa. Während dieselben unmittelbar mit dem Hauptgebirge der-
knüpft sind, erscheinen die nördlicheren Mittelgebirge mehr oder weniger
durch Stromthäler von dem Hauptgebirgsstock abgesondert: die französischen
Mittelgebirge durch das Stromthal der Rhone, die Karpaten durch die
Thalfurche der Donau, die südwestdeutschen Bergländer durch das Rhein-
thal. Dagegen schließt sich die oberdeutsche Hochebene mit ihrer Um-
Wallung unmittelbar an die Alpen an. — Der N. Mitteleuropas wird
von dem deutschen und dem französischen Tieflande eingenommen.
Dieses Tiefland Mitteleuropas steht im 0. mit den Tiefebenen Ost-
europas im Zusammenhange und reicht im W. bis zum atlantischen
Ozean. — zu den zahlreichen, wasserreichen Flüssen Mitteleuropas ge-
hören auch die deutschen Ströme. Seenreichtum weisen die Alpen
und die Küstenländer der Ostsee auf.
Aus diesem Uberblick der Bodengestaltung Europas ergiebt sich |die
natürliche Einteilung des Erdteils in Mitteleuropa, Süd-
e uropa, Osteuropa und N o r d w e st e u r o p a.
Die Kultureutwickluug Europas wurde durch die natürlichen
Verhältnisse des Erdteils wesentlich gefördert. Seine günstige Lage
inmitten der Landhalbkugel brachte ihn naturgemäß in vielseitige Be-
Ziehungen zu andern Erdteilen. Die reiche und vielgestaltige Gliederung
erhöht die Zugänglichkeit des Erdteils bis in seine zentralen Gebiete. Schon
früb mußte diese Gestaltung die europäischen Völker ans das länderverbin-
denoe Meer hinweisen. Die Bodengestaltung zeigt, wie bei keinem
andern Erdteil, ein Durcheinandergreifen aller Hauptformen der Boden-
bildung. Keine hohen Gebirge schließen das Innere von den Küsten ob;
keine innern Hochländer trennen Sie Glieder von dem Rumpf des Erdteils.
Das wegsame Mittelgebirge ist vorherrschend, und auch das zentrale Hoch-
gebirge ist reich an Längs- und Querthäleru und setzt weder durch. seine
Höhe noch durch seine räumliche Ausdehnung dem Verkehr unübersteigliche
Hindernisse entgegen. Daher konnte sich auch die Kultur der Mittelmeer-
länder über ganz Europa ausbreiten und zu einer europäischen Ku I-
t u r entwickeln, welche vor Erstarrung durch die Lage des Erdteils und
infolgedessen durch Völkerzuzug namentlich aus dem 0. her bewahrt wurde.
Begünstigt wurden diese Wanderungen der Völker durch das mitten
durch Europa in ostwestlicher Richtung sich hinziehende Tiefland. —
Ebenso günstig sind die Bewässerungsverhältnisse. Der
Wasserreichtum des Erdteils ist über seine Oberfläche sehr gleichmäßig
verteilt. Wenn die europäischen Flüsse sich auch inbezug auf Länge und
Stromgebiet nicht annähernd mit den Riesenströmen der großen Erdteile
vergleichen können, so weist der Erdteil doch eine große Anzahl selbständiger
Stromsysteme auf und ist verhältnismäßig am reichsten an schiffbaren
Flüssen. Auch lassen sich fast überall leicht Kanalverbindungen herstellen.
Zu allen diesen Vorzügen kommt noch ein günstiges Klima.
3. Ülitttö. Europa liegt fast ausschließlich in der nördlichen
gemäßigten Zone, und zwar überwiegend in den kühleren Teilen
derselben. Nur die nördlichsten Striche gehören der kalten Zone an. Das
Nordkap ragt etwa 600 km ht das Polargeoiet hinein, während die f. Punkte
des Erdteils noch 1300 Km von den Tropen entfernt sind. Der Lage
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Mitteleuropas Südeuropa Donau Rhein- Ozean Mitteleuropas Ostsee Europas Mitteleuropa Osteuropa Europas Europa Europa Europa
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Extrahierte Personennamen: Etienne Napoleons_I.
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropa Niederlande Frankreichs Toulouse Frankreichs Toulon Nizza Lyon Rhonefluß Frankreichs Europas Frankreichs Dijon Frankreich Napoleons Frankreichs Monaco Nizza Europas Frankreichs Niederlande Belgien Luxemburg Rhein Niederlande Holland Rhein Europas Ostfriesland Holland
Landeskunde. 169
Durchbruchstälern Abfluß nach N. suchteu, wurden ihre breiten Strom-
betten von kleinern Flüssen durchfurcht! es blieben wohl auch reihenförmig
gelagerte Seen zurück! oder es bildeten sich weite, sumpfige Bruchländer.
In neuerer Leit (besonders seit Friedrich dem Gr.) hat man aus den oben-
genannten Brüchen durch Eutwässeruug äußerst fruchtbare Acker- und
Wiesenländer gewonnen.
Das merkwürdigste unter diesen Bruchländern ist der Spreewald.
Die Spree löst sich hier iu zahllose Arme auf. welche ein Gewirr von
Inseln umschließen- Ehemals, bevor noch von allen Seiten die Ausrodung
des zumeist aus Eichen bestehenden Urwaldes begann, reichte der Spree-
Wald von Lübben bis Kottbus. Heute ist von dem schönen Walde nur noch
ein kleiner Rest übrig, in welchem die Erle vorherrscht. Der größte Teil
des Bodens ist Wiesenland oder dem Pflug und Spaten dienstbar gemacht.
Der Verkehr findetjjei der Unzahl der Wasserstraßen meistenteils mit Kähnen,
im Winter mit Schlitten und Schlittschuhen statt. Die Bewohner des
Spreewaldes sind>Abkömmlinge der Wenden und haben in Sprache, Sitten
und Trachten ihre Stammeseigentümlichkeiten treu bewahrt. Im Sommer
hat der Spreewald viel Fremdenverkehr.
Die Bodenstächen zwischen den Hanptthälern werden von den Quer-
thälern der Ströme und den Flußrinnen der Nebenflüsse in zahlreiche
Einzellandschasten zerlegt, die mitunter seenreich sind, wie z. B. die
kn ja wische Seenplatte ö. von Gnesen. Die Fruchtbarkeit des
höher gelegenen Bodens wird durch dürre Sandslächeu sehr beeinträchtigt,
welche nicht selten mit großen Kiefernwäldern bestanden sind. („Märki-
scher Sand.")
Ortökunde. a) In Posen: Posen. Hst. der Provinz, in der
Mitte derselben an der Warthe gelegen. Starke Festung, deckt die große
w.-ö. Verkehrslinie nach Berlin. — Fraustadt, Lissa, Rawitsch, ge-
werbreiche Städte an der schlesischen Grenze. — Bromberg, Reg.-Bez.-
Hst. an der Brahe und dem Bromberger Kanals lebhafte Flußschiffahrt,
Holz- und Getreidehandel. — In o wrazla w, Salzbergwerk und Saline
nebst Soolbad.— Gnesen, alte sa genreiche Krönungsstadt der ehemaligen
polnischen Könige. — Schneidemühl, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.
b) In Brandenburg: Berlin, 1,6 Mill. E-, Äst. des Deutschen
Reichs und des Königreichs Preußen, in der Mitte desselben an der schiff-
baren Spree gelegen, drittgrößte Stadt Europas, Weltstadt ersten Ranges.
Seine Bedentuug und Größe verdankt Berlin der günstigen Lage inmitten
des deutschen Tieflandes, der Gunst des prenß. Königshauses und dem Um-
stände, daß es seit 2 Jahrzehnten Hauptstadt des Reichs ist. Es ist der
Hauptsitz der deutschen Wissenschaft «größte Universität) und Kunst,
bedeutendste Industriestadt des Reichs, der wichtigste Eisenbahn-
knoteupunkt von Mitteleuropa mit lebhaftem Fernverkehr nach allen
Himmelsgegenden. Es ist reich an historischen, wissenschaftlichen und Kunst-
sehenswürdigkeiteu. Großartige Bauwerke sind die Stadtbahn, die
Siegessäule, das königl. Schloß, das Zeughaus. Die schöuste
Straße ist die „Unter den Linden." Rings um die Stadt führt die
Ringbahn. Ein Spaziergang durch den schönen, schattigen Tiergarten
fuhrt uns nach Eharl ottenbnrg, reich an Prächtigen Villen und Garten-
anlagen. — fepmidein, Festuug an der Spreemündung, wichtiger Waffen-
Platz der Mark, berühmt durch feine Gewehrfabriken und Geschützgießereien.
— Potsdam, Reg.-Bez.-Hst-, zweite Residenz der prenß. Könige, an der
seenartig erweiterten Havel in schöner Umgebung gelegen. Schlösser Sans-
Ldu<™ ^abelsberg it. a. — Brandenburg a. d. Havel, älteste Stadt
der Mark. — Sperenberg, mit mächtigen! Steinsalzlagern, s. von Berlin.
Hier ist mau über 1270m tief in die Erde eingedrungen. — Ebersw alde,
am Finow - Kanal. Forstakademie. — Frankfurt a/O-, Reg.-Bez.-Hst-, an
der großen w-o. Verkehrslinie. — Küstrin, starke Festuug an der Warthe-
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Lissa
Extrahierte Ortsnamen: Gnesen Posen Posen Berlin Bromberg Gnesen Brandenburg Berlin Europas Berlin Mitteleuropa Potsdam Sans-
Ldu<™_^abelsberg Brandenburg Sperenberg Berlin Finow Frankfurt