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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 1 = Grundstufe - S. 107

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 1^7 vorzugsweise im 8.-0.) ist ungefähr ebensogroß. Die Zahl der Indianer im Unionsgebiete beträgt etwa 300000, die der Chinesen in den Küsten- ländern des großen Ozeans etwa 100000 Kopse. — Bezüglich der Religion herrscht unumschränkte Freiheit. Doch ist das p r o t e st an tisch e Bekenntnis mit seinen zahllosen Sekten bei weitem überwiegend. Unter den Nahrungszweigen der Bevölkerung stehen Land- Wirtschaft, Industrie und Handel obenan. Mit den Erzeugnissen seines Ackerbaues und seiner Viehzucht nährt die Union bereits das w. Europa; seine Ausfuhr an Baumwolle und Tabak übertrifft die der ganzen übrigen Erde; seine Handelsflotte ist die zweite der ganzen Erde. Der Reichtum des Landes an Steinkohlen und Eisen ist der Träger einer großartigen Masch inen-In dustrie. Großartige Erfindungen der Neuzeit, als Telegraph, elektrisches Licht, Näh- und Mähmaschinen n. a. m. sind von Amerika ausgegangen. Großartige Eisenbahnbauteu, die Pacisicbahuen genannt, verbinden die beiden Ozeane. In 7 Tagen reist man von New-Iork nach San Franzisco. Für unser deutsches Vaterland hat die Union noch ganz besondere Bedeutung als Hauptgebiet der deutschen Auswanderung. Der Eauptstrom der deutschen Auswanderer (95 %) geht noch immer nach diesem ande, obwohl die Verhältnisse für die Auswanderer heutzutage bei weitem nicht mehr so günstig sind, als ehedem. Der Ansiedler erhält selbst im „fernen Westen" nur unter günstigen Verhältnissen gutes und billiges Land, wird hingegen nur zu oft von gewissenlosen Spekulanten übervorteilt und ausgebeutet. Die Verhältnisse der Arbeiter in den Städten lassen auch vieszu wünschen übrig. Nur der sehr geschickte Arbeiter kann hoffen, nach einiger Zeit in seinem Berufe Arbeit zu finden. Er muß gewöhnlich erst eine schwere Zeit durchmachen, in der er keine Arbeit scheuen darf. Die Städte des Ostens namentlich haben eher Überfluß als Mangel an Arbeitskräften. — Die am meisten deutsche Stadt Amerikas ist Milwaukee (millnöki) am Michigansee. (210000 E.) Hier hört man auch im Geschäfts- leben nur die deutsche Sprache. c) Die Union ist ein Staatenbund, bestehend aus 44 einzelnen Republiken mit gesonderter Verfassung und gemeinsamer Bundesregierung, an deren Spitze ein Präsident steht. Gebiete mit weniger als 60000 erwachsenen männlichen E. sind „Territorien" und werden von der Bundes- regierung verwaltet. Washington (nöschingt'n, 238000 (£.) Bundeshauptstadt- — Ne w- N o r k (nju-jork) (über Mill. E.), erster Seehandelsplatz Amerikas, der zweite der ganzen Erde, mit drei trefflichen Häfen ausgestattet. Hauptausfuhr besteht m Getreide und Petroleum. Erster Einwandererhafen Amerikas, ^»ubezug auf Straßenanlagen, großartige Bauten und Luxuseinrichtungen nunmt es New-Aork mit jeder großen europäischen Residenz auf. — Von den übrigen Seestädten der Ostknste seien genannt: Philadelphia wichtigste Industriestadt der Union, Baltimore (441000®.), wichtigster Ausfuhrhafen für Tabak, Boston (bostn, 414000©.). — ^m Mündungsgebiete des Mississippi liegt Neu -Orleans (nju-örlius), größter Baumwollenmarkt der neuen Welt; bedeutender Einwanderer- yafen. Tie bedeutendste Binnenhandelsstadt ist St. Louis (ßent lüis) (450000 E.) am Einfluß des Missouri in den Mississippi. Sie vermittelt den innern Warenverkehr zwischen dem 0. und W., S. und N. — In dein großen Ackerbaugebiet s. von den großen Seen: Chicago (850000 E.) am Sudende des Michigansees, erster Getreidemarkt der Welt, bedeutender Vieh - und olzhandel. —- Cincinnati am Ohio, großartige Schweine- schlachtereien. — ^n allen Städten des Ackerbaugebietes zahlreiche Deutsche. Unter den Städten der Westküste ist die bedeutendste Sau Francisco,

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 24

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
^ Das Deutsche Reich. 2. Bewässerung. Ihrer ganzen Länge nach wird die Ebene vom Rheinstrom durchzogen. Beschreibe seinen Lauf nach der Karte von den Quellen bis Mainz! Nenne seine bedeutendsten Nebenflüsse im Ge- biet des südwestdeutschen Beckens! Durch den Rhein und seine Neben- flüfse wird die Tiefebene reich bewässert. Die Ufer des wasserreichen Stromes sind eingedämmt, um das Ufergelände vor Überschwemmung zu schützen. Auf dem Strome selbst herrscht namentlich unterhalb Straßburg reger Schiffsverkehr. Starke hohe Brücken verbinden die beiden Ufer bei Basel. Straßburg und Mainz. 3. Klima und Fruchtbarkeit. Da die Ebene eine niedrige, durch Gebirgszüge geschützte Lage hat, so weist sie ein sehr mildes Klima ans, das mildeste in ganz Deutschland. Die milde Lust und die große Frucht- barkeit des Bodens machen die Ebene zu einem gartengleichen, gesegneten Landstrich. Außer uuseru bekannten Feldfrüchten gedeihen Wein. Obst, Tabak, edle Kastanien- und Walnußbäume iu Fülle. 4. Die Bewohner. Die Ebene gehört zu den bevölkertsten Strichen unseres Vaterlandes. Der Landbau allem vermag die Bewohner indes nicht zu ernähren. Großindustrie (Baumwollenindustrie im Elsaß) und Handel sind ebenfalls gar wichtige Nahrungsquellen. Seit der frühesten Zeit war der Rhein eine wichtige Verkehrsader. Alte Ver- kehrsstraßen begleiteten den Strom auf beiden Seiten. Hellte treffen wir auf beiden Stromseiten die wichtigsten Schienenwege des südwestlichen Deutschland an. — Die Konfession der Bewohner ist im Reichsland größtenteils katholisch, in den andern Gebieten der Tiefebene gemischt. 5. Ortskunde, a) Im Großherzogtum Baden: Karlsruhe, Hauptstadt des Großherzogtums, erst am Anfange des 18. Jahrhunderts gegründet, heute eine blühende Industriestadt. — Heidelberg, alte Univer- sitätsstadt in reizender Lage am Ausgange des Neckarthales. Großartige Schloßruinen. — Mannheim, am Einfluß des Neckars in den Rhein gelegen; größter Rheinhafen Süddeutschlands. — Baden-Baden, berühmtes Weltbad in schöner Lage. — Freiburg, Universitätsstadt, in herrlicher Lage am Ausgange eines Schwarzwaldthales. b) Im Reichs lande: Strasburg, Hauptstadt des Reichslandes, in fruchtbarer Gegend an der Iii gelegen. Sitz des kaiserlichen Statthalters, starke Reichsfestung. Deutsche Reichshochschule (Kaifer-Wilhelms-Univerfität). Weltberühmt ist das herrliche Münster. — Die Stadt ist der Haupthandelsplatz der linken Rheinseite in der Ebene, Knotenpunkt wichtiger Verkehrslinien (Eisenbahnen und Kanäle). — Mülhausen, Mittelpunkt des elsässischen Jndustriebezirks; hat die größten Webereien (Baumwolle) Süddeutschlands. c) In der bayrischen Rheinpsalz: Speyer^ alte Stadt am linken Rheinufer; im Mittelalter eine der berühmtesten Städte des Reichs: herrlicher Dom mit vielen Kaifer-Gräbern. ck) Im Groß Herzog tum Hessen: Darmstadt, Haupt- und Resi- denzstadt am Nordende der schönen Bergstraße, welche sich von hier nach Heidelberg hinzieht. — Worms, alte, sagen reiche Stadt am linken Rheinuser. Im Mittelalter hatte sie die dreifache Größe, und zahlreiche Reichstage wurden in ihren Mauern abgehalten. — Mainz, größte Stadt des Groß- herzogtums in wichtiger Läge an der Mündung des Mains in den Rhein: starke Festung, Knotenpunkt vieler Verkehrslinien, blühende Handels? ftabt. — Bingen, Wein-Städtchen am Rheinknie. e) Im Preußischen Gebiet: Frankfurt a. M, große Handels- stadt in der Provinz Hessen-Nassau, größte Stadt der oberrheinischen Tles- ebene. Ihre Blüte verdankt die Stadt ihrer günstigen Lage am untern Main im Mittelpunkt des deutsch-rheinischen Gebietes- Sie ist mcht nur der Mittelpunkt der gesammteii rheinischen Verkehrsstraßen, sondern auch

3. Teil 1 = Grundstufe - S. 71

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Mitteleuropa. 71 größte Seestadt Frankreichs, die den Verkehr mit allen Mittelmeergestaden beherrscht (376 Tsd. E-) Anssnhrort für die Provence (Provencer Ol). - Tonl o n (tulöng), großer Kriegshafen am Mittelmeer. ^ Nizza, Kurort für Brustkranke. — Unter Frankreichs Schutzherrschaft steht das kleine Fürsten- tum Monaco mit gleichnamiger Hauptstadt. „Spielhölle Europas". 6) Zu Frankreich gehört die Insel C o r s i c a im Mittelmeer. Ge- burtslaud Napoleons I. 6. Die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Diese kleinen Staaten breiten sich im wesentlichen um das Delta aus, mit welchem Rhein und Schelde die Nordsee erreichen. Den 8. nimmt die waldige Berglaudschast der Ardeunen ein. I. Königreich der Niederlande (Holland, 33 000 qkm, 4,5 Mill. E.) Es erstreckt sich vom Dollart quer über das Mündungsgebiet von Rhein, Maas und Schelde als eiu ebenes, niedriges Tiesland, das zum Teil niedriger liegt, als der Spiegel der Nordsee »ud durch riesige Deich bauten vor der Gewalt des Meeres geschützt werden muß. Dieses arbeitet mit starkem Wogendrang an der Zerstörung der Küste, dringt in tiefen Meer- busen, von denen der größte die Z u i d e r- (S e u d e r- d. h. S ii d -) See ist, ins Land, buchtet die Deltamündungen der Flüsse schlanch- und trichter- förmig aus und gestaltet das ganze Küstenland zu einem Jnselgebiete. — Das Laud ist das wasserreich st e Gebiet Europas, von zahlreichen Flußarmen und Kanülen durchzogen. Die wichtigsten Rhein- arme heißen Waal und Leck. — Mit Ausnahme der östlichen Moor-- gebiete an der Grenze von Ostfriesland ist Holland sehr fruchtbar. Eine Eigentümlichkeit holländischer Landschaften bilden die zahlreichen Wind- mühten, welche für die Entwässerung des Bodens und auch für die In- dnstrie von großer Bedeutung sind. — Das Klima ist ein sehr senchtes, gemäßigtes Seeklima. Die B e w o h n e r sind n i e d e r d e u t s ch e r A b st a in in u n g und größtenteils evangelischer Konfession. Der unablässige Kampf mit dem Meere verleiht ihnen Kraft und Ausdauer, ermahnt sie zur Vorsicht und Arbeitsamkeit. Das trübe, senchte Klima erklärt ihre scharf ans- geprägte Neigung zur Reinlichkeit. — Die Lage ihres Landes begünstigt einen blühenden Handel, der die wichtigste Nahruugsquelle der Be- völkerung ist und zur Erwerbung umfangreicher überseeischer Besitzungen gesührt hat. Außerdem sind Laudwirts cha-ft (Viehzucht, Gartenbau) und Seefischerei (Heringsfang) bedeutende Nahrungszweige. Weniger entwickelt ist die Industrie. Die wichtigsten Zweige derselben sind Schiffbau, Zuckerraffinerie, Tabak- und Papierfabrikation. Amsterdam (400 Tsd- E-), Hst. des Reiches an der Ainstet, durch den N o r d s e e k a n a l mit dem Meere verbunden, große Handels- und Fabrikstadt (Diamantschleiserei).— Ha a rle m, w. von Amsterdam, Haupt- ort des niederländischen Gartenbaues. — H a a g, Residenz. — R o t t e r - dam, erster Seehandelsplatz des Königreichs- Ii. Königreich Belgien (29000 qkm, 6 Mill. E.). Das Land ist im N. und W. fruchtbares Tiefland, welches wahrhaft musterhaft angebaut ist. Der S. und 8.-0. ist von dem Gebirgs- und Hügellande der A r d e n n e n erfüllt, welches zwar in seinen höheren Teilen rauh und wenig fruchtbar ist, im Juuern aber reiche Kohlen- und Mineral-

4. Teil 1 = Grundstufe - S. 77

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Südeuropa. ' < In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die N e n g r i e ch e n (2lk Mill.). Nachkommen der alten I l l y r i e r sind die kriegerischen A l b a n e s e n (über 1 Mill.). Die osmanischen Türken (2 Mill.), ein mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des Türkenreiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil der Albanesen, sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind M 0 ha m m e d a n e r. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegen- der Mehrzahl der griechisch-katholischen Kirche au. — Trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas ist die Landwirthschast sehr vernachlässigt. Von Bedeutung für die Aussuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur iu Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathal, der Anbau von vorzüglichem Tabak und der Getreidebau iu Bulgarieu. Den Binnen h a n d el fördern die neuen Bahnstrecken zwischen Belgrad- Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Der Seehandel liegt in der Türkei darnieder, während Griechenland darin große Fortschritte zeigt. Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte Baudenkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur- Im Mittelalter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des oftrömischen Reichs, dem Ansturm der Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den folgenden Jahrhunderten tief nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz Ungarn, ^Rumänien und die Länder n. vom Schwarzen Meer unterwarfen. Im 17- Jahrhundert bereits begannen die Verluste, welche sich bis iu die neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem einstmaligen großen Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist. 3. Einteilung und Ortskunde. I- Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Mill. E.) a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstan- tin opel (874 Tsd. E-), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen, mit einem vortrefflichen Hafen, dem „goldenen Horn", einer schmalen, tief ins Land einschneidenden Meeresbucht, Hst. des Türkeureichs, wichtiger Handelsplatz an der Eingangspforte des Morgenlandes (s. Bild 14). — A d r i a n 0 p e l, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach Belgrad. — Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike der Berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u. a. Kreta zur Türkei. b) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen: Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrs- straße von Belgrad nach Konstantinopel. Ostrnmelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung, hat sich mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza in fruchtbarer Ebene. Bosnien und die Herzegowina, von Osterreich besetzt und ver- waltet. H. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2 Mill. E.) Athen (105 Tsd. (g.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern altgriechycher Kunst. Auf. hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. — Korinth, aus gleichnamiger Landenge, deren Durchstechung den Handel der L?tadt beleben wird. Vor dem Eingang in den korinthischen Busen die Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört auch Jthaka. Hl Königreich Serbien. (49000 qkm, 2 Mill. E-) Belgrad (weiße Burg), Hst. und Festung an der Donau.

5. Teil 1 = Grundstufe - S. 10

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
10 Die Umgebung des Heimatsortes. Die ländlichen Wohnhäuser sind in der Regel kleiner als die in einer Stadt und bestehen nur aus einem oder zwei Stockwerken. Auch siud sie gesondert gelegen und vielfach mit Gartenanlagen umgeben. Einzelgelegene Landhäuser mit Landwirtschaftsbetrieb nennt man Gehöfte- Ein Bauern- gehöft besteht aus dem Wohnhause mit Garten, der Hofanlage und den nötigen Wirtschaftsgebäuden, als Scheune, Stall und Schuppen. Ein Landgut hat bereits einen umfangreicheren Wirtschaftsbetrieo. Außer dem wohnlichen Guts- und Herrenhause mit schönem, großem Garten, der geräumigen Hofanlage und den zahlreichen Wirtschaftsgebäuden finden wir hier noch Wohnhäuser für Aufsichtsbeamte und Arbeiter. Auch führt das Gut in der Regel einen selbständigen Namen. Nicht selten gehören auch noch unweit abgelegene Vorwerke dazu, welche aus Wirtschaftsgebäuden und Arbeiterwohnuugeu bestehen und vom Hauptgute aus bewirtschaftet werden. Ein Dorf besteht aus mehreren Bauerngehöften, kleineren Hausgrundstücken und Arbeiterhäusern. Befindet sich in demselben eine Kirche, so nennt man es Kirchdorf; wird darin allwöchentlich oder alljährlich zu bestimmten Zeiten Marktag abgehalten, so nennt man es Marktflecken- Die Grenzen der einzelnen Feldmarken sind durch Grenzsteine und Feldraine gekenn- zeichnet. — 3. Verkehrsstraßen. Welche Bahnlinien und Chausseen führen von deinem Heimatsorte aus? Verfolge die Richtuug derselben ans dem Karten- bilde! Beschreibe den Reiseweg vom Heimatsorte nach diesem oder jenem benachbarten Orte! Nenne zwei Ortschaften, die nur durch einen Land- weg mit einander verbunden sind! Wanderungen aus der Karte!— Ent- fernungen. — Veranschaulichung von 1 qkm. Die verschiedenen Verkehrswege dienen dazu, Handel und Verkehr zu fördern. In dieser Hinsicht sind bei onders die Kunststraßen auf dem Laude, Eisenbahnen und Chansfeeen und die Wasserstraßen, Flüsse und Kanäle, von großer Wichtigkeit. Die Landwege dienen in erster Linie dem örtlichen Verkehr zwischen den einzelnen Dörfern und Gütern. In der Regel sind die beiden Wegseiten der Chausseen und Landstraßen mit Baum- reihen bepflanzt. Seitabwärts nach den Feldern führen mitunter schmale Feldwege und Fußstege. Zu letzteren gehören auch die sogenannten „Richtstege", welche für Fußgänger aus dem kürzesten Wege von Dorf zu Dorf führen. Die Waldwege dienen forstwirtschaftlichen Zwecken. 3. Kimmelskundtiches. *1. Die jährliche Bewegung der Sonne. Die Sonne geht zwar alle Morgen im 0. auf und im W. unter; aber sie geht nicht immer an derselben Stelle des Osthimmels aus. Der Puukt am Osthimmel, wo die Sonne am 21. März aufgeht, wird Ostpunkt genannt, und der Punkt, wo sie au diesem Tage untergeht, heißt Westpunkt. Beide liegen ein- ander gegenüber. Da die Sonne am 21. März morgens 6 Uhr auf- und abends 6 Uhr untergeht, scheint sie 12 Stunden, und die Nacht dauert auch 12 Stunden. Tag und Nacht sind gleich. Wir haben also am 21. März Frühlings - Tag- und Nachtgleiche. Einige Zeit nach dem 21. März kann man bemerken, daß nun die Sonne immer nördlicher vom Ost puukt aufgeht und auch nördlicher vom Westpunkt untergeht. Diese Entfernung des Sonnenaufgangspunktes vom Ostpunkte heißt Morgenweite. Die Ent- fernnng des Sonnenuntergangspunktes vom Westpunkte heißt Abend- *) Die mit *) bezeichneten Stoffe können auch sürs nächste (4.) Schul- jähr bleibeu.

6. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 131

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Iii. Das Deutsche Reich. (540000 qkm, 50 Mill. , 92 auf 1 qkm.) Überblick. 1. csrtflt', Grenzen und Größenverhättnisse. Das Deutsche Reich breitet sich zwischen dem Alpengebirge im S. und den Küsten der Nordsee und der Ostsee im N. aus. Es wird in der Nähe von Frankfurt a. M. vom 50" n. Br. und w. von Berlin vom 13° V. Gr. durchschnitten. Im N. grenzt es an die beiden genannten Meere und Dänemark, im 0. an Rußland, im 8. an Österreich und die Schweiz, im W. an Frankreich, Luxemburg, Belgien und Holland. Die Meere bilden int N., die Gebirge im 8. natürliche Grenzen, während der 0. und größtenteils auch der W. offene Grenzen aus- weisen, die mehr als die erstgenannten durch Reihen starker Festungen ge- schützt werden nmßteu. Hinsichtlich seiner Lage nimmt das deutsche Land unter den Ländern Europas eine ähnliche zentrale Stellung ein, wie Europa unter den Erd- teilen. Es vermittelt „die Verbindung zwischen dem slavischen O. und dem romanischen W., zwischen dem romanischen 8. und dem germanischen N." Seit altersher steht es daher mit den meisten Ländern Europas auf die mannigfaltigste Art iit Wechselwirkimg, deren Folgen zu allen Zeiten in der Geschichte und Kultur des deutschen Volks hervorgetreten sind. Der Bodeufläche nach ist das Deutsche Reich der 3., der Bevölke- rungszahl nach der 2. Staat Europas. Merke die oben angegebenen Zahlenverhältnisse und vergleiche sie mit den entsprechenden deines Heimat- landes! 2. Ijodengestattunq und Gewässer. 1. Der ßobcmjeltnltuiii} nach erscheint Deutschland als nördliche Ab d a ch u n g de r A l p e n. Trotz ihrer Einheitlichkeit im allgemeinen zeigt die Höhengliederung doch eine außerordentliche Mannigfaltigkeit im besonderen. In den zahlreichen natürlichen Einzellandschaften sind alle Bodenformen, vom Hochgebirge bis zum Tieflande, vertreten. Im N. des Reichsgebiets waltet das Tiefland vor, während der 8. vorherrschend Gebirgs- und Hochland aufweist. Tie Mannigfaltigkeit des deutscheu Bodeuausbaus begünstigte die Er- lialtuug und Souderfortentwickelung der deutschen Einzelstämme und die Bildung zahlreicher deutscher Staaten. Hauptsächlich gehören die vielen Kleinstaaten dem Gebiet der Mittelgebirge an. Das Gegenstück dazu bildeu der große preußische Staat, der sich vorwiegend in dem deutschen Tieslaude entwickelt hat, und Bayern, das sich vorwiegend im Gebiet der ober- deutsche» >vochebeue ausbreitet. Ter Sprachgebrauch unterscheidet S ü d d e u t s ch l n u d und Nord- deutschin n d. Die Grenze zwischen beiden ist etwa die Mainlinie. 9*

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 17

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Physische Erdkunde. 17 seine Wassermengen bis nach Spitzbergen und Westgrönland führt, und im großen Ozean der Knro Schlo (schwarzer Strom), welcher die Küste von Japan bespült. Die kalten Meeresströmungen führen kaltes, grün- liches Wasser, oft auch Eiswasser aus den Polargegenden nach den Niedern Breiten. Aus dem n. Eismeer kommt die arktische, aus dem s. die antarktische Strömung. Die Ursachen der Meeresströmungen erbtickt man in den regelmäßigen Winden (Passate und Monsune), der ungleichen Erwärmung und dem un- gleichen Salzgehalt des Wassers und endlich in der Rotation der Erde. — Die Meeresströmungen haben großen Einfluß aus die Gestaltung des Klima s (vergl. England und Labrador, welche unter gleicher Breite liegen)!, für den Verkehr und Fischfang (Neufundland), sowie für die Verbreitung von Organismen. 5. Vag organische Leben im Meere. Die Tierwelt des Meeres ist sehr reich und mannigfaltig. Nicht nur Fische, sondern Tiere aller Klassen kommen darin vor. Auch hat das Tierleben keine Tiefgrenze, sondern zeigt sich in allen Meerestiefen. Zähle Seetiere auf! — Die Pfanzenwelt des Meeres besteht mit wenigen Ausnahmen aus Tangen. 6. öedeulnng des Meeres. Das Meer ist die Quelle der Feuchtigkeit, die, aus ihm aufsteigend, sich über die Länder als Nieder- schlag verbreitet. Durch Niederschläge und Seewinde beeinflußt das Meer das Klima der angrenzenden Länder sehr wesentlich. — Auf die Ge- staltung des Festlandes wirkt es teils durch Zerstörung und Unter- Waschung der Küstenlinien (holländische und niederdeutsche, westenglische und westfranzösische Küste), teils ausbauend, wie an Dünenküsten. — End- lich ist das Meer die große Handelsstraße zwischen den entlegensten Erd- teilen, der Hauptträger des Welthandels und Weltverkehrs, und dadurch zugleich von großer Bedeutung für Hebung und Verbreitung von Bildung und Gesittung. B. Besondere Meereskunde. (Über Größenverhältnisse und Meerestiefen vergl. S. 15!) 1. Der atlantische O)ean hat die Gestalt eines großen nord-süd- lichen Thales mit (in großen Zügen) gleichlaufenden Usern. Seine viel- verzweigten Gewässer bespülen 4 Erdteile. Es ist der Ozean der Mittelmeere, deren er vier ausweist: die Ostsee, das Mittelmeer, das amerikanische Mittelmeer und die Hudson- (höds'n) Bai, welche bereits arktischen Charakter zeigt. Die Nordsee ist ein großes Randmeer. Der Atlantische Ozean ist das wichtigste Handelsm eer der Gegenwart. Er weist das dichteste Netz von regelmäßigen Dampfer- linien auf. Von der Küste des n.-w. Europas, wo dicht aneinander gedrängt die bedeutendsten Seehandelsplätze der Engländer, Franzosen, Deutschen und Niederländer liegen, gehen die Dampferlinien wie Strahlenbündel von einem Brennpunkte, der Nordsee und dem Kanal, aus und streben fast alle nach den Küsten der neuen Welt. Über 300 Dampfer stellen im n. Teile des atlantischen Meeres den täglichen Verkehr zwischen West- europa und den nordamerikanischen Küstenplätzen her, und 30 Dampfer- gesellschasten mit etwa 1000 Dampfern sind an dem transatlantischen Dampserverkehr beteiligt. Ite Hstsee oder das baltische Meer (415000 qkin) ist ein schars ausgeprägtes Binnenmeer. Welche Länder umschließen es ? Welche Meeres- flraßen verbinden es mit der Nordsee? Es hat eine unbedeutende Tiefe, ^romnau, Schulgeographie Ii., (H. Schroedels Verlag in Halle)- 2

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 88

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
88 Europa. welches sich in Gestalt eines riesigen Füllhornes vom Mittelmeer bis zur mittleren Donau hinzieht. Im Montblanc (4800 m) weisen die Alpen die höchste Erhebung des Erdteils auf. Durch ihren Reichtum an Gletschern und Schueefelderu sind siedaswasserreiche Quellgebiet der wichtigsten Ströme Mitteleuropas — Von den Mittelgebirgen, welche trabantenartig die Alpen um- stehen, gehören der Apennin und w. die Bergzüge der Balkanhalbinsel zu Südeuropa. Während dieselben unmittelbar mit dem Hauptgebirge der- knüpft sind, erscheinen die nördlicheren Mittelgebirge mehr oder weniger durch Stromthäler von dem Hauptgebirgsstock abgesondert: die französischen Mittelgebirge durch das Stromthal der Rhone, die Karpaten durch die Thalfurche der Donau, die südwestdeutschen Bergländer durch das Rhein- thal. Dagegen schließt sich die oberdeutsche Hochebene mit ihrer Um- Wallung unmittelbar an die Alpen an. — Der N. Mitteleuropas wird von dem deutschen und dem französischen Tieflande eingenommen. Dieses Tiefland Mitteleuropas steht im 0. mit den Tiefebenen Ost- europas im Zusammenhange und reicht im W. bis zum atlantischen Ozean. — zu den zahlreichen, wasserreichen Flüssen Mitteleuropas ge- hören auch die deutschen Ströme. Seenreichtum weisen die Alpen und die Küstenländer der Ostsee auf. Aus diesem Uberblick der Bodengestaltung Europas ergiebt sich |die natürliche Einteilung des Erdteils in Mitteleuropa, Süd- e uropa, Osteuropa und N o r d w e st e u r o p a. Die Kultureutwickluug Europas wurde durch die natürlichen Verhältnisse des Erdteils wesentlich gefördert. Seine günstige Lage inmitten der Landhalbkugel brachte ihn naturgemäß in vielseitige Be- Ziehungen zu andern Erdteilen. Die reiche und vielgestaltige Gliederung erhöht die Zugänglichkeit des Erdteils bis in seine zentralen Gebiete. Schon früb mußte diese Gestaltung die europäischen Völker ans das länderverbin- denoe Meer hinweisen. Die Bodengestaltung zeigt, wie bei keinem andern Erdteil, ein Durcheinandergreifen aller Hauptformen der Boden- bildung. Keine hohen Gebirge schließen das Innere von den Küsten ob; keine innern Hochländer trennen Sie Glieder von dem Rumpf des Erdteils. Das wegsame Mittelgebirge ist vorherrschend, und auch das zentrale Hoch- gebirge ist reich an Längs- und Querthäleru und setzt weder durch. seine Höhe noch durch seine räumliche Ausdehnung dem Verkehr unübersteigliche Hindernisse entgegen. Daher konnte sich auch die Kultur der Mittelmeer- länder über ganz Europa ausbreiten und zu einer europäischen Ku I- t u r entwickeln, welche vor Erstarrung durch die Lage des Erdteils und infolgedessen durch Völkerzuzug namentlich aus dem 0. her bewahrt wurde. Begünstigt wurden diese Wanderungen der Völker durch das mitten durch Europa in ostwestlicher Richtung sich hinziehende Tiefland. — Ebenso günstig sind die Bewässerungsverhältnisse. Der Wasserreichtum des Erdteils ist über seine Oberfläche sehr gleichmäßig verteilt. Wenn die europäischen Flüsse sich auch inbezug auf Länge und Stromgebiet nicht annähernd mit den Riesenströmen der großen Erdteile vergleichen können, so weist der Erdteil doch eine große Anzahl selbständiger Stromsysteme auf und ist verhältnismäßig am reichsten an schiffbaren Flüssen. Auch lassen sich fast überall leicht Kanalverbindungen herstellen. Zu allen diesen Vorzügen kommt noch ein günstiges Klima. 3. Ülitttö. Europa liegt fast ausschließlich in der nördlichen gemäßigten Zone, und zwar überwiegend in den kühleren Teilen derselben. Nur die nördlichsten Striche gehören der kalten Zone an. Das Nordkap ragt etwa 600 km ht das Polargeoiet hinein, während die f. Punkte des Erdteils noch 1300 Km von den Tropen entfernt sind. Der Lage

9. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 103

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
A. Mitteleuropa. — Niederlande. 103 c) I m S. und 0. Frankreichs: Toulouse (tuluhs), wichtige Handelsstadt an dem Garonneknie und dem Kanal du Midi- — Mar- seilte lmarßäj), größte Seestadt Frankreichs, die den Verkehr mit allen Mittelmeergestaden deherrscht. Ausfuhrort der Provence (Provencer Ol), außerdem auch wichtige Industriestadt. — Toulon (tulöng) großer Kriegshafen am Mittelmeer. Nizza, Kurort für Brustkranke. — Lyon (4000 Tsd. E-) am Einfluß der Saöne in den Rhonefluß, zweitgrößte Stadt Frankreichs, Europas erster Fabrikations- und Marktplatz für Seidenwaren. — St. Etienne (ßängtetienn), im reichsten Kohlengebiet Frankreichs gelegen, Metallindustrie. — Dijon, Stapelplatz für Burgunderwein. .B elf ort (beför), starke Festung am Eingang der Burgunder-Pforte. cl) Zu Frankreich gehört die gebirgige Insel C o r s i c a im Mittel- meer. Geburtsland Napoleons I. e) Unter Frankreichs Schutzherrschaft steht das kleine Fürstentum Monaco mit gleichnamiger Hst., ö. von Nizza gelegen. „Spielhölle Europas." — Nenne die wichtigsten Besitzungen Frankreichs in fremden Erdteilen! (©. 44, 45, 53, 59. 60, 61, 65, 80 85, 86.) 7. Die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Diese kleinen Staaten breiten sich im wesentlichen um das Delta aus, mit welchem Rhein und Scheide die Nordsee erreichen. Die beiden erstgenannnten Staaten heißen daher auch wohl „Rheindelta - Staaten." Den 8. nimmt die waldige Berglandschaft der Ardennen ein. I. Königreich der Niederlande, (Holland, 33000 qkm, 4,5 Mill. E. 138 auf 1 qkm). Es erstreckt sich vom Dollart quer über das Müu- dungsgebiet von Rhein, Maas und Scheide als ein ebenes, niedriges Tiefland, das zum Teil niedriger liegt, als der Spiegel der Nordsee (gegen 17 000 qkm Senkungsgebiet) und durch riesige Deichbauten vor der Ge- walt des Meeres geschützt werden muß. Dieses arbeitet mit starkem Wogendrang an der Zerstörung der Küste, dringt in tiefen Meerbusen, von denen der größte die Südersee (= Südsee, im Gegensatz zur Nord- see so genannt) ist, ins Land, buchtet die Deltamündungen der Flüsse schlauch- und trichterförmig aus und gestaltet das ganze Küstenland zu einem Juselgebiete. Die we st friesischen Inseln sind der letzte Rest der vom Meer zertrümmerten holländischen Dünenküste. Westlich der Südersee zieht sich gen S.=S.=W. ein undurchbrochener Dünenzug mit glatter Küste bis zu den großen Strommündungen hin. Einen ewigen Ringkampf kämpft das Meer mit dem Lande und feinen Leuten. Durch Dammbauten und Trockenlegung hat man aber auch dem Meere Land abzuringen gewußt, z. B. das ,,Haarlemer Meer." Ebbe und Flut (S. 10) treten an der holländischen Küste sehr stark auf. Das Land ist das wasserreich st e Gebiet Europas, von zahlreichen Fluß- armen und Kanälen durchzogen. Die wichtigsten Rheinarme heißen Waat, Jjssel (eißel) und Leck. Die Waal vereinigt sich vor ihrer Mündung mit der Maas. — Mit Ausnahme der östlichen Moorgebiete an der Grenze von Ostfriesland ist Holland sehr fruchtbar. Eine Eigentümlichkeit hol- ländischer Landschaften bilden die zahlreichen Windmühlen, welche für die Entwässerung des Bodens und auch für die Industrie von großer Be- deutung sind. — Das Klima ist ein sehr feuchtes, gemäßigtes Seeklima. Die B e w o h n e r sind niederdeutscher Abstammung und größtenteils evangelischer Konfession. Der unablässige Kampf mit dem Meere verleiht ihnen Kraft und Ausdauer, ermahnt sie zur Vor-

10. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 169

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 169 Durchbruchstälern Abfluß nach N. suchteu, wurden ihre breiten Strom- betten von kleinern Flüssen durchfurcht! es blieben wohl auch reihenförmig gelagerte Seen zurück! oder es bildeten sich weite, sumpfige Bruchländer. In neuerer Leit (besonders seit Friedrich dem Gr.) hat man aus den oben- genannten Brüchen durch Eutwässeruug äußerst fruchtbare Acker- und Wiesenländer gewonnen. Das merkwürdigste unter diesen Bruchländern ist der Spreewald. Die Spree löst sich hier iu zahllose Arme auf. welche ein Gewirr von Inseln umschließen- Ehemals, bevor noch von allen Seiten die Ausrodung des zumeist aus Eichen bestehenden Urwaldes begann, reichte der Spree- Wald von Lübben bis Kottbus. Heute ist von dem schönen Walde nur noch ein kleiner Rest übrig, in welchem die Erle vorherrscht. Der größte Teil des Bodens ist Wiesenland oder dem Pflug und Spaten dienstbar gemacht. Der Verkehr findetjjei der Unzahl der Wasserstraßen meistenteils mit Kähnen, im Winter mit Schlitten und Schlittschuhen statt. Die Bewohner des Spreewaldes sind>Abkömmlinge der Wenden und haben in Sprache, Sitten und Trachten ihre Stammeseigentümlichkeiten treu bewahrt. Im Sommer hat der Spreewald viel Fremdenverkehr. Die Bodenstächen zwischen den Hanptthälern werden von den Quer- thälern der Ströme und den Flußrinnen der Nebenflüsse in zahlreiche Einzellandschasten zerlegt, die mitunter seenreich sind, wie z. B. die kn ja wische Seenplatte ö. von Gnesen. Die Fruchtbarkeit des höher gelegenen Bodens wird durch dürre Sandslächeu sehr beeinträchtigt, welche nicht selten mit großen Kiefernwäldern bestanden sind. („Märki- scher Sand.") Ortökunde. a) In Posen: Posen. Hst. der Provinz, in der Mitte derselben an der Warthe gelegen. Starke Festung, deckt die große w.-ö. Verkehrslinie nach Berlin. — Fraustadt, Lissa, Rawitsch, ge- werbreiche Städte an der schlesischen Grenze. — Bromberg, Reg.-Bez.- Hst. an der Brahe und dem Bromberger Kanals lebhafte Flußschiffahrt, Holz- und Getreidehandel. — In o wrazla w, Salzbergwerk und Saline nebst Soolbad.— Gnesen, alte sa genreiche Krönungsstadt der ehemaligen polnischen Könige. — Schneidemühl, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt. b) In Brandenburg: Berlin, 1,6 Mill. E-, Äst. des Deutschen Reichs und des Königreichs Preußen, in der Mitte desselben an der schiff- baren Spree gelegen, drittgrößte Stadt Europas, Weltstadt ersten Ranges. Seine Bedentuug und Größe verdankt Berlin der günstigen Lage inmitten des deutschen Tieflandes, der Gunst des prenß. Königshauses und dem Um- stände, daß es seit 2 Jahrzehnten Hauptstadt des Reichs ist. Es ist der Hauptsitz der deutschen Wissenschaft «größte Universität) und Kunst, bedeutendste Industriestadt des Reichs, der wichtigste Eisenbahn- knoteupunkt von Mitteleuropa mit lebhaftem Fernverkehr nach allen Himmelsgegenden. Es ist reich an historischen, wissenschaftlichen und Kunst- sehenswürdigkeiteu. Großartige Bauwerke sind die Stadtbahn, die Siegessäule, das königl. Schloß, das Zeughaus. Die schöuste Straße ist die „Unter den Linden." Rings um die Stadt führt die Ringbahn. Ein Spaziergang durch den schönen, schattigen Tiergarten fuhrt uns nach Eharl ottenbnrg, reich an Prächtigen Villen und Garten- anlagen. — fepmidein, Festuug an der Spreemündung, wichtiger Waffen- Platz der Mark, berühmt durch feine Gewehrfabriken und Geschützgießereien. — Potsdam, Reg.-Bez.-Hst-, zweite Residenz der prenß. Könige, an der seenartig erweiterten Havel in schöner Umgebung gelegen. Schlösser Sans- Ldu<™ ^abelsberg it. a. — Brandenburg a. d. Havel, älteste Stadt der Mark. — Sperenberg, mit mächtigen! Steinsalzlagern, s. von Berlin. Hier ist mau über 1270m tief in die Erde eingedrungen. — Ebersw alde, am Finow - Kanal. Forstakademie. — Frankfurt a/O-, Reg.-Bez.-Hst-, an der großen w-o. Verkehrslinie. — Küstrin, starke Festuug an der Warthe-
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